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Zwei Tage entlang der VIA Regia in Schlesien

Zur Begegnung mit den Originalen unserer schlesischen Modelle ( Görlitz mit Waidhaus, Kaisertrutz u. Synagoge ließen wir bewusst aus ) fuhren Mitglieder des Beirates Ende Juni zum Brüderturm Luban/Lauban, dem Rathaus Gryfow/Greifenberg und besuchten gegen Mittag wie geplant den hochprofessionell geführten 'Miniaturenpark niederschlesischer Baudenkmäler' in Kowary/Schmiedeberg. Hier empfing uns Herr Marian Piasecki, der Begründer und Chef der ausgedehnten und sehr attraktiven Anlage, nahm sich viel Zeit und zeigte uns mit ansteckender Begeisterung  sein Reich einschließlich Werkstatt, ließ dabei auch keine Frage zu Herstellung und Geschäftsmodell unbeantwortet. Sorgfältig gearbeitete Schlösser, Kirchen, Weberhäuser, Bergbauden u.a. im Maßstab 1:25 präsentieren sich in einer liebevoll angelegten, mit Blumen bepflanzten Landschaft, professionelle Führung und gastronomische Versorgung inbegriffen.

Auf dem Rückweg bot sich ein Abstecher an zu der reizvollen Kirche Wang und unterwegs schließlich warfen wir noch einen kurzen Blick in einen im Gefolge von Kowary neu entstandenen Modellpark mit 'Highlights' der Architektur: interessante Vergleiche.

Der nächste Tag führte uns zunächst nach Krzyzow/Kreisau, wo wir vom Leiter der Gedenkstätte, Herrn Kretschmann, erwartet und von ihm in einer intensiven Führung fundiert und ausführlich über die Geschichte des riesigen Hofes, seine jetzige Funktion als Zentrum für Europäische Verständigung und Jugend-Begegnungsstätte informiert wurden. Von besonderem Interesse waren dabei natürlich seine kenntnisreichen Ausführungen über den Kreisauer Kreis und die Männer des Widerstandes um James v. Moltke, die er im abseits des Gutes gelegenen 'Berghaus', dem Wohnhaus der Familie und mehrfachen Treffpunkt des Kreises, besonders eindrucksvoll darstellen konnte. 

Tief beeindruckt erlaubten wir uns noch eine Mittagspause auf dem lebendig von Jugend bevölkerten Riesenhof. Danach besuchten wir die nahebei liegende Friedenskirche in Swidnica/Schweidnitz. Unglaublich, was die Protestanten nach dem Dreißigjährigen Krieg unter den deprimierend- restriktiven Auflagen der katholischen Herrscher- innerhalb eines Jahres, ohne Stein, ohne Metall, außerhalb der Stadt, natürlich auch ohne Turm und Glocke- für einen gewaltigen Fachwerkbau errichtet haben. Bis zu 7500 Gläubige fasst die Kirche, davon 3000 Sitzplätze! Wir nahmen uns etwas viel Zeit auch für die Besichtigung des inzwischen reich geschmückten Innenraumes.

Bei 'unserer' Friedenskirche in Jawor/Jauer  kamen wir erst nach einigem Suchen an, als gerade (schon um 17°°) abgeschlossen worden war. Die nette Schließerin ließ sich aber zum erneuten Öffnen bewegen und machte auch wieder Licht für uns, so dass wir unser Exponat, die erste Friedenskirche, im Original doch auch noch von innen bewundern konnten. Sie ist ungleich schlichter ausgestattet als ihre Schwester in Schweidnitz, aber deswegen keinesfalls weniger eindrucksvoll, und hat ebenfalls 3000 Sitzplätze.

Wegen der fortgeschrittenen Zeit mussten wir auf die Besichtigung des Bunzlauer/Boleslawiec Rathauses verzichten. Breslau/Wroclaw und seine Synagoge hatten wir in der Kürze der Zeit ohnehin nicht vorsehen können. Trotzdem war es eine sehr interessante und informative Reise, die auch zu manch neuen Erkenntnissen und Kontakten verholfen hat.

J.K.

inzwischen entstand die Kapelle des ehemaligen Jagdschlosses Rominten als Auftragsarbeit